_________________________________Über LOT...___________________________________

Nachwort zum 30. Gründungsjubiläum der Rockband Gruppe "LOT" Dippoldiswalde vom 17.11.2007

Liebe Freunde, Gründungsmitglieder, Musiker und Mitwirkende, Ton- und Lichttechniker der ehemaligen und wiederentstandenen Rockband, Gruppe "LOT"

Um sich an den Gründungstag einer ehemals erfolgreichen Amateur-Rockband zu erinnern, die eigentlich nur fünf Jahre bestand, bedürfte es wohl kaum einer so aufwendigen öffentlichen Veranstaltung in der Heimatstadt und Heimstätte, dem Kulturzentrum "Parksäle" in Dippoldiswalde, wie Ihr sie für Euch und für Euer dankbares und treues Publikum organisatorisch aufwendig, mit hohen künstlerischen Niveau vorbereitet und durchgeführt habt.

Der wirkliche Anlass war, und das habt Ihr auch in der Vergangenheit schon öfter und mit Stolz kundgetan, dass die ehemalige Band unter dem Namen "LOT" eine Art Wiedergeburt erfuhr - diesmal mit anderen Konzepten, anderen Visionen, neuen Musikern und höherem, vielseitigerem künstlerischen Anspruch.

Euch, den ehemaligen Gründern, Musikerkollegen und Freunden der Gruppe "LOT" aus DDR-Zeiten, ist hoch anzurechnen, dass nach längerer Unterbrechung im Jahre 2002 eine neue, personell flexible Band entstand, die als  "LOT" -Projekt oder Projekt "LOT" inzwischen mehr denn je ihr jeweiliges Publikum mit  sehr unterschiedlichen Konzepten und Programmen zu begeistern vermag.

Hervorzuheben ist dabei u. a. das Konzertprogramm "Beatles in Classic", mit dem Ihr in verschiedenen Spielstätten und zu unterschiedlichen Anlässen überzeugen und begeistern konntet.

Ohne die schöpferischen, künstlerischen, organisatorischen und technischen Leistungen aller zur Band gehörenden und gelegentlich mitwirkenden Musiker zu schmälern, ist es vor allem der Initiative, Besessenheit und dem im positiven Sinne  verstandenem Ehrgeiz Eures Bandleaders und Schlagzeugers, Werner Buchauer, zu verdanken, ein solch interessantes, und zu mindest in Sachsen beispielloses Rockmusik-Projekt auf die Beine gestellt zu haben. 

Mit Eurer Jubiläumsveranstaltung habt Ihr nicht nur das bisher vielseitigste, aufwendigste und überzeugendste Programm geboten, sondern auch in diesem für Rock- und Popmusikveranstaltungen akustisch schwierigem Saal ein bisher wohl kaum erreichtes, ausgewogenes und transparentes Klangbild abgeliefert. Gerade in diesem Bereich ist es Euch gelungen, Maßstäbe für nachfolgend ähnliche Veranstaltungen auch anderswo zu setzen.

Ungeachtet meiner, natürlich stets kritischen und wie auch immer subjektiven Betrachtung zu all den bisher von mir erlebten Veranstaltungen Eurer Band, bin ich der festen Überzeugung; und dies bestätigte nicht zuletzt auch die Publikumsresonanz,  dass Ihr Euch mit dieser Veranstaltung selbst das beste Geschenk an diesem denkwürdigen Tag bereitet habt, und für die Zukunft hohe Qualitätsansprüche gesetzt habt.

Selbstverständlich kann eine solch aufwendig vorbereitete Veranstaltung nicht der Maßstab für alltägliche Auftritte sein, doch hinsichtlich der Präsentation und des zu erwartenden Qualitätsniveaus der Band ist er es schon.

Weit über 70 Musiker, Sänger, Moderatoren und Techniker waren aktiv in Euer Jubiläumsprogramm eingebunden, so drei Streicher des Kammerorchester des Weißeritzkreises, die Bläsergruppe "Turbogebläse", die "Krippentaler Muntermacher", die Flötistin, Sängerin und Moderatorin Lydia Schlenkrich, die Sängerin Conny Borgwardt, der singende Kraftfahrer Heiko Beyer, der inzwischen beinahe ständige Begleiter, Moderator und einbezogene Sänger und Leiter der ehemaligen Beat-Band "Die Falken" und DJ der "Falken-Disko", Dietmar Löhnert, und dessen  frühere Band, sowie erstmalig beteiligt, der "Friedrich Silcher Chor" aus Dippoldiswalde.

Alle haben an diesem Abend ihr Bestes gegeben und der musikalische Zuschnitt für den Einsatz der Mitwirkenden war titelbezogen, stilistisch wohl durchdacht und treffend arrangiert. Ein Lob für den Arrangeur, dem "LOT" -Projekt stets zur Seite stehenden Keyboarders der Gruppe "Electra", Andreas "Bruno" Leuschner.

Dies muss besonders hervorgehoben werden, weil das Gesamtanliegen dieser Veranstaltung mit den vielfältigen stilistischen Merkmalen und Besetzungen nie hätte so funktionieren können.

Für die Mitwirkenden des "Friedrich-Silcher-Chores" war dieser Auftritt eine völlig neue Aufgabe und Erfahrung. Mit Lampenfieber, Aufgeschossenheit und Begeisterung für das Ungewöhnliche, übertraten sie erstmals die Schwelle zu einem anderen Musikgenre.

Liebe "LOT" -Musikanten. Als mit Euch seit vielen Jahren eng verbundener Freund und auch unbestechlicher, immer ehrlicher Kritiker erlaube ich mir, ungeachtet anderer Auffassungen, noch einmal meine volle Hochachtung und Anerkennung für Eure, sich stets aufwärtsbewegende Gesamtleistung auszusprechen.

Ich gehe davon aus, dass viele andere, vor allem Musiker, die Euch jahrelang kennen, sich meiner Meinung anschließen würden.

Ihr habt über viele Jahre deutlich gemacht, dass für die von Euch bevorzugte und ausgeübte Musik Euer Herz schlägt, ganz gleich, ob es sich am Ende rechnet oder nicht.

Schon damals 1977, als eben gegründete, überraschend und kometenhaft aufgestiegene Amateurband, habt Ihr wichtige Zeichen für die nachfolgende Generation junger Rockmusiker gesetzt -  ohne Anspruch auf eigenes Profil oder medienbezogene Popularität. Die nicht abzuwendende Auflösung der Band 1984 und damit längere Zwangspause war vielleicht die richtige Zäsur für einen neuen schöpferischen Beginn und qualitativen Maßstab.

Für die Menschen in  der Stadt Dippoldiswalde, im Weißeritzkreis und anderswo verbindet sich mit dem Namen "LOT" eine kulturelle Institution, eine Adresse, die man gern aufsucht. Und Ihr habt es als sogenanntes "LOT" -Projekt nunmehr erreicht, dass heute auch Menschen zu Euren Auftritten kommen, die früher kaum daran gedacht hätten.

Ihr habt junge Nachwuchsbands und Musiker in Euren Bann gezogen. So im Falle des ebenfalls widerbelebten Musikantenklubs in Dippoldiswalde in Verbindung mit den Werkstätten, wie man sie schon zu DDR-Zeiten kannte. Durch die selbstverständliche und ehrenamtliche Mitwirkung einzelner Musiker aus Euren Reihen, die zum Teil auch als Musikpädagogen bzw. Instrumentallehrer beruflich tätig sind und mit Unterstützung von Musikern, mit denen Ihr heut noch in Verbindung steht, habt Ihr einen wichtigen Impuls für die Nachwuchsentwicklung im Kreisgebiet gegeben, der leider keine Nachahmer kennt, aber von den bisher beteiligten jungen Bands lobend anerkannt wurde.

Die Gruppe "LOT", so erlaube ich mir es einzuschätzen, ist längst nicht mehr nur das, was sie mal war. Die Gruppe "LOT", jetzt "LOT" -Projekt ist heute eine professionell spielende, personell unstete Zusammenkunft von Musikerpersönlichkeiten mit  handwerklich soliden Voraussetzungen. Sie ist in ihrer Art originär und deshalb unvergleichbar.

"LOT" ist älter, reifer und gleichsam jünger geworden. Es wäre schön, wenn "LOT" auch in  zehn Jahren noch aktiv ist und ihr 40. Gründungsjubiläum begehen kann. Noch schöner wäre es, wenn junge Nachwuchsbands aus der Umgebung diesem Beispiel folgen würden und vielleicht schon da ähnlich von sich Reden könnten.

In diesem Sinne, weiterhin alles Gute, viel Erfolge, Spaß und Schaffenskraft.

In  freundschaftlicher und kollegialer Verbundenheit

Christian Mannhaupt  

(Christian Mannhaupt; Musiker, bis 1990 im Bezirkskabinett für Kulturarbeit verantwortlich für den Bereich Tanz- und Unterhaltungsmusik im damaligen Bezirk Dresden)

 

 

 

 

   

 

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