______________40 Jahre LOT_______________ Jubiläumskonzert am 30. Oktober 2017 THANK YOU FOR THE MUSIC... Wir blicken mal auf das Jahr 1977. Was gab es damals auf die Ohren ? Diskotheken und Radio-Sender in vielen Ländern wurden von einem schwedischen Quartett dominiert. Hits wie „Money, Money, Money“, „Dancing Queen“, von ABBA waren 1977 allgegenwärtig. Donna Summer mit „I Feel Love“ wurde zur Disco-Queen. Baccara hauchte „Yes Sir, I Can Boogie“ in die Mikrophone und die Kunst-Band Boney M. hatte u.a. mit „Daddy Cool“ internationalen Erfolg. In der DDR brachte City mit „Am Fenster“ ihren heute noch gespielten Klassiker zu Gehör. Und die internationale Musikwelt nahm in diesem Jahr Abschied von der Musik-Ikone Elvis Presley. Aber was war damals in Dippoldiswalde los? Nach einem ganzen Jahr intensiver Probenarbeit stellte sich eine Dippoldiswalder Band am 14.11.1977 einer Jury zur Einstufung vor und erhielt sofort das Prädikat "Oberstufe", das maximal damals auf Kreisebene zu erreichende Ergebnis. Bereits im Jahre 1976 gründeten die Musiker Mario Kunz (Bass), Peter Wegener (Gitarre), Gerd Feilotter (Keyboard) und Werner Buchauer (Schlagzeug), die Rockband "LOT". Alle 4 Musiker hatten zu dieser Zeit bereits langjährige Praxiserfahrungen in anderen Bands gesammelt. Nie zuvor hatten sich Musiker der Region ein ganzes Jahr Zeit genommen, sind nicht aufgetreten sondern haben nur geprobt. Das war nicht ganz freiwillig, denn Werner Buchauer, der spätere Kapellenleiter, hatte im Sommer 1976 ein einjähriges Auftrittsverbot erhalten. Dieser Neuanfang wurde von allen Beteiligten als Chance begriffen, viele Fehler der Vergangenheit nicht erneut zu begehen. Der Name „LOT“ hat synonym mit dem Präzisionsmessgerät zu tun, welches die absolute Senkrechte anzeigt. Dieser Band-Name steht für die Genauigkeit und Akkuratesse und eben die Präzision, mit der die vier Jungs ihre Arbeit, ihre Musik vorbereiteten, so sagt Werner Buchauer. Bei der Musikertätigkeit von LOT standen Gewissenhaftigkeit, Transparenz des Bandsounds und lückenlose schriftliche Aufzeichnungen der nachzuspielenden Stücke im Zentrum. Erstmals entstanden auch Eigenkompositionen des Keyboarders Gerd Feilotter und sie lernten in der Gruppe zu arrangieren. Gerade die Unbekümmertheit mit dem Nachspielen fremder Musikstücke hatte ja zu dem genannten Auftrittsverbot geführt. Daraus hatte man gelernt. Zugleich mit der Einstufung der Band, wurde LOT von der Jury gleich noch zum 3 Monate später stattfindenden Bezirksleistungsvergleich der „Amateurtanzkapellen“ des Bezirkes Dresden delegiert, wo LOT die „Sonderstufe“, die höchste damals zu erreichende Leistungsstufe zuerkannt wurde. Soweit genug mit den trockenen Fakten. Was hat dazu geführt, das es LOT noch nach nunmehr 40 Jahren gibt ? LOT ist eine Allround-Rockband und spielt bekannte Hits aus 5 Jahrzehnten und das immer noch mit Lust und Begeisterung. Sie erfreut ihr Publikum mit einer breiten Palette von Oldies verschiedenster Musikstile und auch aktuelle Stücke in allen Schwierigkeitsgraden. Ihre Konzerte sind 3-Stunden Non-Stop Erlebnisse mit unwahrscheinlich stilistischer Abwechslung, vorgetragen von excellenten Musikern. Diese sollten hier nicht unerwähnt bleiben. Die erste oben genannte Musikerbesetzung bestand bis 1981 und wurde in zweiter Linie fortgesetzt mit Hans-Jörg Hombsch (Keyb.), Kai-Uwe Krauss (Bass), Joachim Bräuer (Gitarre) und mit Werner Buchauer an der Schießbude. Bis zur Auflösung im Jahre 1984 spielte diese Band mit Andreas Leuschner (Keyb.), Andreas Goldmann (Gitarre), später durch Dieter Schubert abgelöst, Mario Kunz (Bass) und eben Werner Buchauer. Letztgenanntes Musiker-Urgestein arbeitete übrigens ab 1979 hauptberuflich im Kreiskabinett für Kulturarbeit, also der staatlichen Kulturbehörde der DDR, er war dann stellvertretender Direktor dieser Institution und bis zur Wende 1989 amtierender Direktor. Aber zurück zur Musik. Nach der Auflösung blieben die Musiker weiterhin in Kontakt, was sicher auch die Basis für ein spontan organisiertes „Erinnerungskonzert“ im Jahre 1993 war. Der Erfolg beim Publikum war so groß, dass dieses Konzert in ein Jahr später wiederholt wurde. Es folgten weitere in den Jahren 1997 und 2000. Nicht unerwähnt bleiben sollte dabei der langjährige Begleiter der Band, Dietmar Löhnert, der vielen noch von den „Falken“ oder der „Falken-Disco“ bekannt ist sowie dem nunmehr zu Lot gekommenen Bassist Marek Hering und dem zweiten Keyboarder Uwe Hentzschel. Und wie früher begeisterten diese Musiker mit ihrer eigenen Art ihre Zuhörer nicht mit Fertigkost aus der Konserve sondern echt handgemachtem Ohrenschmaus. Von dieser Art Musik zu machen kann sich sicher manche neue Band eine Vinylscheibe davon abschneiden. Für Newlinge, das sind die schwarzen runden Platten die seinerzeit der Schallplattenunterhalter zur Disko auflegte. Ihre Freude am Musizieren und Experimentieren sowohl bei bekannten Stücken als auch bei Eigenkompositionen, ist sicher das Rezept für dieses langjährige Bestehen . In diesem Jahr nun kann die Band auf 40 Jahre seit der Gründung zurückblicken. Nun ja, die 40 ist freilich ein kritisches Alter. Sogar eine ganze Republik ist schon daran gescheitert. Aber ich glaube, solange es Fan's gibt, die diese Musik mögen und solange diese Musiker Freude und Spaß daran haben, ihrem Publikum das Beste zu bieten, wird es LOT noch geben. Und um auf die am Anfang genannten ABBA zurückzukommen, ist wohl deren Hit „Thank you for the Musik“ der geeignetste Glückwunsch zu 40 Jahren LOT. Werner Irmscher 40 JAHRE "LOT" Dippoldiswalde, seit Gründung. Ein Jubiläum diesbezüglich, nicht stehend für permanente Präsenz. Eine würdige Veranstaltung im kleineren  Rahmen mit ehemaligen und gegenwärtig mitwirkenden Musikern. Eine gelungene, intime Veranstaltung, ein Konzert im kleinen Saal für Anhänger und Freunde im Kulturhaus "Parksäle" Dippoldiswalde. Es war vielseitig, interessant, gelungen und würdig. Macht weiter, in welcher Besetzung auch immer ! Christian Mannhaupt
|